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News (Spirit) Die unbeschränkte Unvernunft (06.04.2011) Wladimir Megre erzählt in Band 10 eine Geschichte von Anastasia, die sich anlässlich des Beginns der letzten Eiszeit zugetragen haben soll. Es ist das Gespräch zwischen einem hell- und einem dunkelhaarigen Bruder, die beide die Inkarnation eines Prinzips sind. Wir verstehen plötzlich, weshalb der eine die Menschheit nicht retten will... und am Ende der andere recht bekommt. Sehr lesenswert.
Jeden Tag sind sie mit verschiedenen Tätigkeiten beschäftigt, die nichts mit Vernunft zu tun haben, und das nennen sie Arbeit. Für ihre Arbeit bekommen sie Papierscheine, die sie Geld nennen. Hier siehst du jetzt, wie sie ihr Geld gegen Nahrung eintauschen
'Wen willst Du eigentlich retten? Die Menschheit, die sich in Zukunft mit ihren eigenen Händen eine Hölle erschaffen wird - eine Hölle für sich selbst und alles Leben auf der Erde? Soll ich dich erst erinnern, wohin der technokratische Weg sie in der Zukunft führen wird? Soll ich? [...] Sieh dir die künftige Lebensbilder der Menschen an, die du zu retten versuchst. In ihnen gibt es nichts als hoffnungslose Torheit, Irrsinn und Eitelkeit. [...]

Wenn diese Menschen, nachdem sie das Tal verlassen haben, nicht vernichtet werden, dann werden sie ihrem technokratischen Weg gehen. Sie werden sich vermehren, und Generation für Generation werden sie die große irdische Harmonie systematisch zerstören. Sie werden die Tiere töten, Tiere, denen es bestimmt ist, den Menschen zu Diensten zu sein. Aus völlig lebendigen "Materialien" werden sie eine Menge seelenloser Mechanismen zusammenbauen. Sie werden ihren Handlungen klangvolle Namen geben wie "Industrialisierung", "wissenschaftlich-technischer Fortschritt", und mit diesen Begriffen meinen sie eine vernünftige Entwicklung.

Schön, nicht wahr? Haben sie denn überhaupt Vernunft? Entwickeln sie sich vernünftig? Wie Verrückte werden sie die unübertrefflichen Schöpfungen zerstören und dabei ihre barbarischen Handlungen auch noch "Fortschritt" nennen. Sie sind krank! In ihrem Verstand hat sich ein Virus angesiedelt! Und der wird epidemieartig die gesamte Menschheit dahinraffen. Dieser Virus wird eine schreckliche Vernichtung der gesamten Erde zur Folge haben. Er stellt eine Bedrohung für das ganze Universum dar. Seine Bezeichnung lautet... hast Du schon erraten, welches Wort ich jetzt gebrauchen werde? Du hast mich schon oft dazu gedrängt, es nicht auszusprechen, und du wandtest dich von mir ab, wenn ich es doch tat. Jetzt aber kannst du nicht davon. Die gesamte menschliche Zivilisation wird ein angesteckt werden durch... Antivernunft.

Die von der Antivernunft befallene Menschheit wird in die Dimension der Antivernunft eingehen und wird beginnen, an Dummheit und Niedertracht unübertreffliche Handlungen zu begehen, die sie dann untereinander mit großartigen Begriffen betiteltn wie "Fortschritt", "vollkommen", "moralisch", "schön", "rational" oder "spirituell". Schön, nicht wahr?

Nein, ohne Veranschaulichung kommen wir jetzt nicht aus! Schau her!'

Der dunkelhaarige Jüngling umriss in der Luft ein Quadrat, und es entstand dort ein Hologramm.

Zu sehen war nun ein zwölfstöckiges Haus. Zwei Lastenkräne brachten zu den Etagen des noch unverkleideten Rohbaus Baumaterial. Durch die Fensteröffnung sah man in blaue Overalls gekleidete Männer mit orangefarbenen Helmen, die mit der Raumausstattung beschäftigt waren.

Der Dunkelhaarige erläuterte: 'Dieses Ungetüm mit vielen Zellen werden sie als Haus bezeichnen. Die Antivernunft macht aus Menschen Antimenschen. Sie haben die Bedeutung und den Sinn der Worte "mein Haus" verzerrt.

Das Haus - jenen lebendigen Raum, der von den Gedanken der Menschen geformt wird und dessen Denkfähigkeit wiederspiegelt - haben sie ersetzt durch eine künstliche Steinzelle. Und das nannten sie dann - aller Vernunft zum Trotz - "Haus". Ihre beschränkte Vorstellung vom Universum ist nutzlos. Sie wird zum Nährboden der Antivernunft, deren Macht sie fördert und festlegt. Und dieser Nährboden wird immer mehr gestärkt.'

Das Hologramm erstreckte sich von einem Horizont zum anderen: eine Vielzahl von schachtelförmigem Gerüsten mit künstlichen Steinzellen. Einige von ihnen waren zerstört worden, aber an ihrer Stelle errichteten die Leute mit den orangefarbenen Helmen neue, noch höhere Steinbauten mit zahlreichen Zellen.

Der Dunkelhaarige fuhr fort: 'Für das Recht, in diesen Zellen zu leben, müssen sie dann Handlungen begehen, die der Natur eines vernunftbegabten Wesens, des Menschen, zuwiderlaufen! Sie sind Kinder Gottes! Göttinnen! Schau diese Handlungen an, mein bleicher Bruder, schau sie dir an!'

Der dunkelhaarige Jüngling schlug wieder mit dem Arm durch die Luft, und erneut entstand ein Quadrat mit einem Hologramm. Diesmal war ein riesiger Supermarkt mit Lebensmitteln zu sehen. Viele Menschen suchten sich allerlei Waren aus, packten sie in metallische Schiebewagen und stellten sich in Reihen an Kassen an, um für die Waren zu bezahlen.

'Das sind die Wesen aus den steinernen Zellen. Jeden Tag sind sie mit verschiedenen Tätigkeiten beschäftigt, die nichts mit Vernunft zu tun haben, und das nennen sie Arbeit. Für ihre Arbeit bekommen sie Papierscheine, die sie Geld nennen. Hier siehst du jetzt, wie sie ihr Geld gegen Nahrung eintauschen.

Gott hatte den vernunftbegabten Menschen ursprünglich so geschaffen, dass er nur seine Hand auszustrecken brauchte, um sich eine ihm gefallende göttliche Schöpfung zu nehmen, sie zu seinem Genuss zu verwenden und so seine Energie zu stärken und sein Leib zu befriedigen. Aber diese Wesen haben ihre Lebensweise so verändert, dass es um sie herum keine göttliche Nahrung mehr gibt. Das, was sie für ihre Geldscheine erwerben, verfügt nicht über göttliche Energie. Jene Wesen, die sich einer solchen Lebensweise verschrieben haben, verdienen nicht die Bezeichnung vernünftig. Ihre Lebensweise ist ein Produkt der Antivernunft.


Im Quadrat war jetzt eine neue Szene zu sehen, diesmal die Aufnahme einer Kassiererin. Einer nach dem anderen drängte sich an ihre Kasse und stellte auf einem kleinen Tisch vor ihr verschiedene Schachteln, Päckchen, Dosen und Flaschen. Die Frau sagte lächelnd "Guten Tag!" zu jedem von ihnen und schob die Verpackungen über eine Glasscheibe, worauf an der Kasse ein paar Zahlen aufleuchteten, die den Preis der Ware anzeigten. Die Kassiererin nahm das Geld der Menschen entgegen und sagte, wieder mit einem Lächeln: "Danke für den Einkauf! Beehren Sie uns bald wieder."

Als Nächstes taucht im Quadrat eine Grossaufnahme vom Gesicht der Kassiererin auf, als sie sich für einen Augenblick von den Menschen in der Warteschlange abwandte, weil sie sich herabbeugte, um ein heruntergefallenes Paket aufzuheben. Sie wandte sich nur ein paar Sekunden ab, und nun waren ihre Gesichtszüge auf einmal von Schwermut und Hoffnungslosigkeit geprägt. Ihre herabsinkende Lider zeugten von einer unglaublichen Müdigkeit. Mit einer Hand hob die Frau das Paket auf, mit der anderen hielt sich die Seite und zog ein schmerzverzerrtes Gesicht. Das Ganze dauerte nur einen Augenblick. Als sie sich den Menschen zuwandte, erschien wieder das Lächeln auf ihrem Gesicht, und sie sagte zu jedem: "Guten Tag" und "Beehren Sie uns bald wieder."'

Der dunkelhaarige Jüngling erklärte dazu: 'Siehst du, mein Bruder, vor dir hast du so ein Wesen, das du Göttin nennst. Sie sitzt hinter einem Apparat, der aus vielen Schrauben und Kabeln besteht, und sie selbst ist noch unvollkommener als diese Schrauben. Der Apparat hat weder Seele noch Verstand, er funktioniert einfach nach einem vorgegebenen Programm. Das Wesen sitzt zwölf Stunden am Tag dahinter, drückt auf die Tasten und sagt zu jedem "Danke." Wofür dankt die Frau jedem, der zu ihr kommt? Für nichts, sie ist nicht mehr als ein Automat. Sie ist angeblich vernunftsbegabt, sitzt aber zwölf Stunden lang an einem Apparat und drückt auf dessen Tasten. Damit verbringt sie ihr halbes Leben, um sich schließlich, wenn der Tag um ist, in ihre steinerne Zelle zu begeben.

Die Vernunft würde so etwas nicht zulassen, also wirkt in ihr der Virus der Antivernunft, und diese Frau ist kein Mensch, sondern ein Antimensch, und sie existiert in der Dimension der Antivernunft. Ihre inneren Organe sind angegriffen, sie bekommt keine normale Nahrung, und das Blut in ihren Adern wird dickflüssiger und langsamer, weil sie zwölf Stunden am Tag sitzen muss. Sie sieht älter aus, als sie eigentlich ist. Schau nur, wie sie in ihrem Alter aussehen müsste, würde sie sich als Mensch in der Dimension der Vernunft befinden. Ich werde sie dir jetzt in der natürlichen Dimension der gleichen Zeit zeigen. Schau!'

Im Quadrat erschien ein neues Hologramm mit einer schönen, schlanken Blondine, die an einem Bach einem kleinen nackten Jungen entgegenlief, der ihr Sohn war. Die junge Frau lief auf ihn zu, nahm ihn in die Arme, drehte sich im Kreis und lachte glücklich.

Die beiden in verschiedenen Dimensionen lebenden Frauen hatten so gut wie nichts gemein.

Im Quadrat tauchte wieder die hinter dem Apparat sitzende Supermarktkassiererin auf.

'Was sagst du dazu? Wahrscheinlich denkst du, das sei eine Einzelsituation, die nicht typisch sei für die gesamte Menschheit', sagte der Dunkelhaarige. Doch sieh nur weiter!'

Er breitete die Arme aus, so dass sich das Quadrat über den gesamten Horizont erstreckte, und nun war folgendes zu sehen: in dichten Reihen saßen hunderttausende Menschen hinter verschiedenen Apparaten und drückten ununterbrochen auf deren Tasten. Es waren ganz unterschiedliche Leute darunter: Junge Mädchen, ältere Frauen, aber auch Männer. Hunderttausende von Händen hämmerten pausenlos auf die Tastaturen ein. In einer Ecke des grenzenlosen Bildschirms erschien die Sonne, gefolgt vom Mond, darauf wieder die Sonne und dann ein Halbmond. So wechselten sich die beiden Himmelskörper ab, Tag um Tag, Monat um Monat, Jahr um Jahr. Und über den gesamten Horizont tippten die Menschen auf die Tasten ihrer Apparate. Wie Roboter wiederholten sie: "Guten Tag, danke für den Einkauf. Bitte beehren Sie uns wieder."

'Schau nur, mein Bruder, es wird noch interessanter. Betrachte die Zukunft der Menschen.'

Am Himmel entstand ein Hologramm, das die Aufnahme eines Menschen zeigte, der mit einem Schwert in den Händen und mit vor Bosheit verzerrtem Gesicht rannte. Als nächstes kam die Darstellung eines Menschen, der im Schmutz liegend ein Maschinengewehr bediente. Da kamen drei Menschen, die mit einer Kanone schossen. Auf einmal war der gesamte Horizont von einer Menge Menschen erfüllt. Sie wurden ganz klein dargestellt, damit möglichst viele in das Bild passten. Mit Schwertern, Mistgabeln, Sensen und Maschinengewehren gingen die Menschen aufeinander los, um sich gegenseitig zu erstechen, zu erschießen, zu erwürgen, und zu treten. Von oben warfen Flugzeuge Gegenstände auf die Menschenmassen, die am Boden explodierten und dabei Dreckbatzen und menschliche Körperteile in die Luft schleuderten.

'Wurde dieses Schlamassel etwa von vernünftigen Wesen veranstaltet, mein Bruder? Sie sind auch deshalb von der Antivernunft besessen, weil sie sich obendrein nicht einmal scheuen, das Chaos zu rechtfertigen. "Krieg" nennen sie diesen Irrsinn. Wer besonders effektiv andere niedermetzelt, wird mit einer Medaille ausgezeichnet, die er dann stolz auf der Brust trägt. Sie werden es lernen, Gesetze zu erlassen, die solche seit Jahrhunderten währenden Kriege rechtfertigen.'

Der Dunkelhaarige fuchtelte wieder mit den Armen, und ein neues Hologramm entstand, geteilt in viele Quadrate. Jedes Quadrat zeigte das Innere verschiedener Säle, in denen Leute saßen und auf einem Podium auftretenden Menschen zuhören. Die Stimme des Dunkelhaarigen erläuterte: 'Sie geben solchen Veranstaltungen verschiedene Namen: Kongress, Parlament, Duma, Bundestag usw., aber vom Wesen her sind sie alle gleich. Siehst du die sitzenden Leute, mein Bruder? Schau hin. Die vor dir sitzenden schreiben Gesetze für verschiedene Völker und für die gesamte Menschheit. Sie schreiben solche Gesetze seit Jahrtausenden, aber vollkommene Gesetze haben sie nicht erschaffen und sind dazu auch nicht in der Lage, verstehst du, mein Bruder? Aber ja, natürlich verstehst du das.'

Der Dunkelhaarige lachte. Sein schadenfrohes Gelächter erfüllte das ganze Tal, und das Echo hallte von den Bergkämmen zurück. Dann hörte auf zu lachen, wandte sich an die Abbildungen der vor ihnen sitzenden Menschen und schrie sie laut an, als ob sie ihn hören und verstehen könnten: 'Es wird euch nie gelingen, vollkommene Gesetze zu schreiben, weil ihr die Hauptsache nicht begreift. Ihr kennt nicht die Bestimmung der individuellen Menschen und die Menschheit im allgemeinen. Man kann diese Bestimmung in nur drei Worten ausdrücken. Die kosmische Bestimmung, sie ist die Grundlage aller Gesetze. Wie ein Kern, kann sie die Gesetze der Erde an sich knüpfen oder sie widerspiegeln. Aber ihr habt diese Bestimmung vergessen und kennt sie nicht.

[...] Mögen sie Ihre Sitzungen abhalten bis zur nächsten Weltkatastrophe, die noch nie da gewesene, verheerende Ausmaße annehmen wird. Sie wird unerbittlich nahen, und mit all ihren Gesetzen sind diese Wesen nicht im Stande, ihr Kommen aufzuhalten. Sie wissen sehr wohl um die nahende Katastrophe und kennen sogar die Gründe dafür, dennoch sind sie völlig außerstande, ihre Lebensweise zu ändern. Vom Aussehen haben sie noch Ähnlichkeit mit Menschen, aber das ist rein äußerlich. Stell dir nur vor, mein Bruder, sie selbst haben jahrhundertelang verschiedene Ersatzmechanismen für die menschlichen Fähigkeiten erfunden. Sieh nur, in was sie sich verwandeln!'

In der Luft entstand weder ein Hologramm. Im rechten Teil des Quadrats wurde der schöne, harmonische Körper eines jungen Mannes gezeigt, nur von einem Lendentuch bedeckt, im linken Teil war ein Mädchen in einem kurzen Rock aus Gras. Zwischen ihnen befand sich ein Kreis, der mit einer Vielzahl kleinerer, bunter Kreise angefüllt war.

'Innerhalb des Kreises zeige ich die verschiedenen Fähigkeiten auf, mit denen ursprünglich jeder Mensch ausgestattet war. Sie konnten vieles... '

In dem Hologramm wurde es Nacht. Der junge Mann blickte zum Himmel und sagte: "Am Himmel gibt es jetzt neun Milliarden und 82 sichtbare Sterne." - "Mein Geliebter", sprach da das junge Mädchen, "am Himmel über dir gibt es jetzt neun Milliarden und 83 sichtbare Sterne. Einen hast du nicht bemerkt, er leuchtet nur ganz schwach. Auf diesem Stern werde ich auf dich warten. Auf ihm wollen wir einen Raum der Liebe erschaffen, unser jetzt kaum wahrnehmbarer Stern wird in hellblauem Licht erstrahlen."

'Ja sie konnten vieles', erklärte der Dunkelhaarige. 'Ursprünglich waren sie imstande, alles zu erschaffen, was man sich vorstellen kann. Und sogar Dinge, die es nicht einmal in der Vorstellung gibt. Aber in dem Maße, wie sie unvernünftige Ersatzmechanismen für ihre Fähigkeiten erfinden, werden sie die ihnen von Gott verliehenen Fähigkeiten verlieren.'

Auf dem Bildschirm erschien und verschwand eine Rechenmaschine nach der anderen, und mit jedem Erscheinen eines dieser Apparate wurden ein paar der bunten Kreise kleiner, andere wurden zu schwarzen Flecken.

'Einst konnten sie', fuhr der Dunkelhaarige fort, 'einfach indem sie kurz zum Himmel aufschauten, alle Sterne zählen, aber sie werden es mit ihren Erfindungen so weit bringen, dass sie sich sogar zwei plus zwei von einem Kalkulator ausrechnen lassen. Sie werden das Telefon erfinden und daraufhin allmählich die Fähigkeit verlieren, aus der Ferne miteinander zu kommunizieren und sich vorzustellen, wo die von ihnen geliebten Personen sich befinden.

Sie werden schließlich damit beginnen, sich künstliche Mechanismen in den Körper einzupflanzen, und damit sich selbst immer mehr in einen seelenlosen, primitiven Mechanismus verwandeln. Menschen kann man sie schon gar nicht mehr nennen. Die Vernunft ist irgendwo in der Tiefe eingesperrt. Sie werden von Antivernunft beherrscht, die gleichzeitig in ihnen und um sie herum wirkt. Betrachte nun, mein Bruder, das letzte meiner Bilder.'

Der Dunkelhaarige schlug erneut mit dem Arm. Und auf dem luftigen Bildschirm entfaltete sich eine Karte des Planeten Erde, und zwar von jenem Teil, wo die Menschen in Großstädten dicht gedrängt zusammenlebten. Und in jeder Stadt wanden und schlängelten sich, mitten durch die Menschenmassen, die fetten Arme eines riesenhaften Ungetüms. Es gab eine Menge von diesen Armen. Sie umgürteten die gesamte Stadt und befanden sich auch in ihrem Innern. Jeder der vielen auf den Fangarmen befindlichen Poren entströmte ein übelriechendes dunkles Gas. Doch die Menschen wichen diesen schrecklichen Absonderungen nicht aus. Sie atmeten sie vielmehr bedenkenlos ein. Sie bauten sogar ihre Häuser in der Nähe der Fangarme. Manchmal - mal hier und mal dort - entstanden Risse in den Gestank erzeugenden Fangarmen, und die Menschen eilten herbei, um diese Risse zu pflegen und zu glätten; so stellten sie die Lebenstätigkeit des monströsen Kraken wieder her.

'Siehst du, mein Bruder, die Arme des scheußlichen Krakens? Möchtest du vielleicht, dass ich dir den Körper des Untiers zeige, der mit seinem Fangarmen die Welt umschlungen hält? Natürlich willst Du weder an ihn denken noch oder über ihn sprechen. Aber ich werde dir sagen, wo dieser mörderische Körper sich befindet. Ich will sagen, woher die Fangarme kommen. Sie entspringen den Gehirnen jener Wesen, die früher als vernünftige Menschen galten. Der Körper dieses Monsters lebt in jenen Gehirnen, von denen das ganze Übel ausgeht. Und diese Wesen sind sogar noch auf ihr Tod bringendes Geschöpf stolz und hätscheln es. Jene grässlichen Fangarme nennen sie Straßen und Autobahnen', lachte der Dunkelhaarige auf. 'Da hast Du sie, die Zukunft deiner Menschheit! Und du willst die in die Dimension der Antivernunft abgleitenden Wesen retten und sie damit einem solchen Untergang weihen?'

[...]

'Es wird keine neue Katastrophe geben, Bruder. Und sei es auch nur einen Moment zuvor, aber vor einer solchen Katastrophe werden in den menschlichen Herzen die Seelenteilchen, die Gefühle und die Erkenntnisse erwachen, die durch das Mädchen Anasta ausgelöst wurden. Und viele Frauen und Männer werden mit ihren Gedanken die Katastrophe verhindern. Auf einmal werden dann die in der Dimension der Antivernunft lebenden Menschen im Geiste reifen. Sie werden eine neue Welt auf Erden errichten, eine Welt, wie sie noch niemand zuvor gesehen hat.

Diejenigen, die sowohl die Antivernunft als auch die Vernunft erfahren haben, werden Entgegengesetztes harmonisch in sich vereinen. In Materie und Geist werden sie Träume göttlicher Inspiration verwirklichen. Und nicht nur das: Durch ihre Träume werden sie die Vollkommenheit noch steigern.'


[...]

'Anastasia, ist es für dich mit deiner Weltanschauung nicht schmerzhaft, die heutige Realität zu sehen?'

'Sehr schmerzhaft, Wladimir', flüsterte Anastasia.

'Wie kannst Du diesen Schmerz ertragen?'

'Indem ich Bilder von einer wunderschönen Zukunft erschaffe, sie in Liebe betrachte und mich für Sie begeistere. Die von solcher Betrachtung hervorgerufene Freude besiegt den Schmerz. Außerdem hat die Betrachtung noch ein weiteren Nutzen: So wie Du dir die Zukunft vorstellst, so wird sie auch werden.'




Aus: Wladimir Megre, Anasta, Anastasia Bd. 10, Govinda-Verlag



Lesen Sie hierzu auch: Leben ohne Geld aus der Rubrik Spirit.

 

News (Spirit) Die unbeschränkte Unvernunft (06.04.2011) Wladimir Megre erzählt in Band 10 eine Geschichte von Anastasia, die sich anlässlich des Beginns der letzten Eiszeit zugetragen haben soll. Es ist das Gespräch zwischen einem hell- und einem dunkelhaarigen Bruder, die beide die Inkarnation eines Prinzips sind. Wir verstehen plötzlich, weshalb der eine die Menschheit nicht retten will... und am Ende der andere recht bekommt. Sehr lesenswert.
Jeden Tag sind sie mit verschiedenen Tätigkeiten beschäftigt, die nichts mit Vernunft zu tun haben, und das nennen sie Arbeit. Für ihre Arbeit bekommen sie Papierscheine, die sie Geld nennen. Hier siehst du jetzt, wie sie ihr Geld gegen Nahrung eintauschen
'Wen willst Du eigentlich retten? Die Menschheit, die sich in Zukunft mit ihren eigenen Händen eine Hölle erschaffen wird - eine Hölle für sich selbst und alles Leben auf der Erde? Soll ich dich erst erinnern, wohin der technokratische Weg sie in der Zukunft führen wird? Soll ich? [...] Sieh dir die künftige Lebensbilder der Menschen an, die du zu retten versuchst. In ihnen gibt es nichts als hoffnungslose Torheit, Irrsinn und Eitelkeit. [...]

Wenn diese Menschen, nachdem sie das Tal verlassen haben, nicht vernichtet werden, dann werden sie ihrem technokratischen Weg gehen. Sie werden sich vermehren, und Generation für Generation werden sie die große irdische Harmonie systematisch zerstören. Sie werden die Tiere töten, Tiere, denen es bestimmt ist, den Menschen zu Diensten zu sein. Aus völlig lebendigen "Materialien" werden sie eine Menge seelenloser Mechanismen zusammenbauen. Sie werden ihren Handlungen klangvolle Namen geben wie "Industrialisierung", "wissenschaftlich-technischer Fortschritt", und mit diesen Begriffen meinen sie eine vernünftige Entwicklung.

Schön, nicht wahr? Haben sie denn überhaupt Vernunft? Entwickeln sie sich vernünftig? Wie Verrückte werden sie die unübertrefflichen Schöpfungen zerstören und dabei ihre barbarischen Handlungen auch noch "Fortschritt" nennen. Sie sind krank! In ihrem Verstand hat sich ein Virus angesiedelt! Und der wird epidemieartig die gesamte Menschheit dahinraffen. Dieser Virus wird eine schreckliche Vernichtung der gesamten Erde zur Folge haben. Er stellt eine Bedrohung für das ganze Universum dar. Seine Bezeichnung lautet... hast Du schon erraten, welches Wort ich jetzt gebrauchen werde? Du hast mich schon oft dazu gedrängt, es nicht auszusprechen, und du wandtest dich von mir ab, wenn ich es doch tat. Jetzt aber kannst du nicht davon. Die gesamte menschliche Zivilisation wird ein angesteckt werden durch... Antivernunft.

Die von der Antivernunft befallene Menschheit wird in die Dimension der Antivernunft eingehen und wird beginnen, an Dummheit und Niedertracht unübertreffliche Handlungen zu begehen, die sie dann untereinander mit großartigen Begriffen betiteltn wie "Fortschritt", "vollkommen", "moralisch", "schön", "rational" oder "spirituell". Schön, nicht wahr?

Nein, ohne Veranschaulichung kommen wir jetzt nicht aus! Schau her!'

Der dunkelhaarige Jüngling umriss in der Luft ein Quadrat, und es entstand dort ein Hologramm.

Zu sehen war nun ein zwölfstöckiges Haus. Zwei Lastenkräne brachten zu den Etagen des noch unverkleideten Rohbaus Baumaterial. Durch die Fensteröffnung sah man in blaue Overalls gekleidete Männer mit orangefarbenen Helmen, die mit der Raumausstattung beschäftigt waren.

Der Dunkelhaarige erläuterte: 'Dieses Ungetüm mit vielen Zellen werden sie als Haus bezeichnen. Die Antivernunft macht aus Menschen Antimenschen. Sie haben die Bedeutung und den Sinn der Worte "mein Haus" verzerrt.

Das Haus - jenen lebendigen Raum, der von den Gedanken der Menschen geformt wird und dessen Denkfähigkeit wiederspiegelt - haben sie ersetzt durch eine künstliche Steinzelle. Und das nannten sie dann - aller Vernunft zum Trotz - "Haus". Ihre beschränkte Vorstellung vom Universum ist nutzlos. Sie wird zum Nährboden der Antivernunft, deren Macht sie fördert und festlegt. Und dieser Nährboden wird immer mehr gestärkt.'

Das Hologramm erstreckte sich von einem Horizont zum anderen: eine Vielzahl von schachtelförmigem Gerüsten mit künstlichen Steinzellen. Einige von ihnen waren zerstört worden, aber an ihrer Stelle errichteten die Leute mit den orangefarbenen Helmen neue, noch höhere Steinbauten mit zahlreichen Zellen.

Der Dunkelhaarige fuhr fort: 'Für das Recht, in diesen Zellen zu leben, müssen sie dann Handlungen begehen, die der Natur eines vernunftbegabten Wesens, des Menschen, zuwiderlaufen! Sie sind Kinder Gottes! Göttinnen! Schau diese Handlungen an, mein bleicher Bruder, schau sie dir an!'

Der dunkelhaarige Jüngling schlug wieder mit dem Arm durch die Luft, und erneut entstand ein Quadrat mit einem Hologramm. Diesmal war ein riesiger Supermarkt mit Lebensmitteln zu sehen. Viele Menschen suchten sich allerlei Waren aus, packten sie in metallische Schiebewagen und stellten sich in Reihen an Kassen an, um für die Waren zu bezahlen.

'Das sind die Wesen aus den steinernen Zellen. Jeden Tag sind sie mit verschiedenen Tätigkeiten beschäftigt, die nichts mit Vernunft zu tun haben, und das nennen sie Arbeit. Für ihre Arbeit bekommen sie Papierscheine, die sie Geld nennen. Hier siehst du jetzt, wie sie ihr Geld gegen Nahrung eintauschen.

Gott hatte den vernunftbegabten Menschen ursprünglich so geschaffen, dass er nur seine Hand auszustrecken brauchte, um sich eine ihm gefallende göttliche Schöpfung zu nehmen, sie zu seinem Genuss zu verwenden und so seine Energie zu stärken und sein Leib zu befriedigen. Aber diese Wesen haben ihre Lebensweise so verändert, dass es um sie herum keine göttliche Nahrung mehr gibt. Das, was sie für ihre Geldscheine erwerben, verfügt nicht über göttliche Energie. Jene Wesen, die sich einer solchen Lebensweise verschrieben haben, verdienen nicht die Bezeichnung vernünftig. Ihre Lebensweise ist ein Produkt der Antivernunft.


Im Quadrat war jetzt eine neue Szene zu sehen, diesmal die Aufnahme einer Kassiererin. Einer nach dem anderen drängte sich an ihre Kasse und stellte auf einem kleinen Tisch vor ihr verschiedene Schachteln, Päckchen, Dosen und Flaschen. Die Frau sagte lächelnd "Guten Tag!" zu jedem von ihnen und schob die Verpackungen über eine Glasscheibe, worauf an der Kasse ein paar Zahlen aufleuchteten, die den Preis der Ware anzeigten. Die Kassiererin nahm das Geld der Menschen entgegen und sagte, wieder mit einem Lächeln: "Danke für den Einkauf! Beehren Sie uns bald wieder."

Als Nächstes taucht im Quadrat eine Grossaufnahme vom Gesicht der Kassiererin auf, als sie sich für einen Augenblick von den Menschen in der Warteschlange abwandte, weil sie sich herabbeugte, um ein heruntergefallenes Paket aufzuheben. Sie wandte sich nur ein paar Sekunden ab, und nun waren ihre Gesichtszüge auf einmal von Schwermut und Hoffnungslosigkeit geprägt. Ihre herabsinkende Lider zeugten von einer unglaublichen Müdigkeit. Mit einer Hand hob die Frau das Paket auf, mit der anderen hielt sich die Seite und zog ein schmerzverzerrtes Gesicht. Das Ganze dauerte nur einen Augenblick. Als sie sich den Menschen zuwandte, erschien wieder das Lächeln auf ihrem Gesicht, und sie sagte zu jedem: "Guten Tag" und "Beehren Sie uns bald wieder."'

Der dunkelhaarige Jüngling erklärte dazu: 'Siehst du, mein Bruder, vor dir hast du so ein Wesen, das du Göttin nennst. Sie sitzt hinter einem Apparat, der aus vielen Schrauben und Kabeln besteht, und sie selbst ist noch unvollkommener als diese Schrauben. Der Apparat hat weder Seele noch Verstand, er funktioniert einfach nach einem vorgegebenen Programm. Das Wesen sitzt zwölf Stunden am Tag dahinter, drückt auf die Tasten und sagt zu jedem "Danke." Wofür dankt die Frau jedem, der zu ihr kommt? Für nichts, sie ist nicht mehr als ein Automat. Sie ist angeblich vernunftsbegabt, sitzt aber zwölf Stunden lang an einem Apparat und drückt auf dessen Tasten. Damit verbringt sie ihr halbes Leben, um sich schließlich, wenn der Tag um ist, in ihre steinerne Zelle zu begeben.

Die Vernunft würde so etwas nicht zulassen, also wirkt in ihr der Virus der Antivernunft, und diese Frau ist kein Mensch, sondern ein Antimensch, und sie existiert in der Dimension der Antivernunft. Ihre inneren Organe sind angegriffen, sie bekommt keine normale Nahrung, und das Blut in ihren Adern wird dickflüssiger und langsamer, weil sie zwölf Stunden am Tag sitzen muss. Sie sieht älter aus, als sie eigentlich ist. Schau nur, wie sie in ihrem Alter aussehen müsste, würde sie sich als Mensch in der Dimension der Vernunft befinden. Ich werde sie dir jetzt in der natürlichen Dimension der gleichen Zeit zeigen. Schau!'

Im Quadrat erschien ein neues Hologramm mit einer schönen, schlanken Blondine, die an einem Bach einem kleinen nackten Jungen entgegenlief, der ihr Sohn war. Die junge Frau lief auf ihn zu, nahm ihn in die Arme, drehte sich im Kreis und lachte glücklich.

Die beiden in verschiedenen Dimensionen lebenden Frauen hatten so gut wie nichts gemein.

Im Quadrat tauchte wieder die hinter dem Apparat sitzende Supermarktkassiererin auf.

'Was sagst du dazu? Wahrscheinlich denkst du, das sei eine Einzelsituation, die nicht typisch sei für die gesamte Menschheit', sagte der Dunkelhaarige. Doch sieh nur weiter!'

Er breitete die Arme aus, so dass sich das Quadrat über den gesamten Horizont erstreckte, und nun war folgendes zu sehen: in dichten Reihen saßen hunderttausende Menschen hinter verschiedenen Apparaten und drückten ununterbrochen auf deren Tasten. Es waren ganz unterschiedliche Leute darunter: Junge Mädchen, ältere Frauen, aber auch Männer. Hunderttausende von Händen hämmerten pausenlos auf die Tastaturen ein. In einer Ecke des grenzenlosen Bildschirms erschien die Sonne, gefolgt vom Mond, darauf wieder die Sonne und dann ein Halbmond. So wechselten sich die beiden Himmelskörper ab, Tag um Tag, Monat um Monat, Jahr um Jahr. Und über den gesamten Horizont tippten die Menschen auf die Tasten ihrer Apparate. Wie Roboter wiederholten sie: "Guten Tag, danke für den Einkauf. Bitte beehren Sie uns wieder."

'Schau nur, mein Bruder, es wird noch interessanter. Betrachte die Zukunft der Menschen.'

Am Himmel entstand ein Hologramm, das die Aufnahme eines Menschen zeigte, der mit einem Schwert in den Händen und mit vor Bosheit verzerrtem Gesicht rannte. Als nächstes kam die Darstellung eines Menschen, der im Schmutz liegend ein Maschinengewehr bediente. Da kamen drei Menschen, die mit einer Kanone schossen. Auf einmal war der gesamte Horizont von einer Menge Menschen erfüllt. Sie wurden ganz klein dargestellt, damit möglichst viele in das Bild passten. Mit Schwertern, Mistgabeln, Sensen und Maschinengewehren gingen die Menschen aufeinander los, um sich gegenseitig zu erstechen, zu erschießen, zu erwürgen, und zu treten. Von oben warfen Flugzeuge Gegenstände auf die Menschenmassen, die am Boden explodierten und dabei Dreckbatzen und menschliche Körperteile in die Luft schleuderten.

'Wurde dieses Schlamassel etwa von vernünftigen Wesen veranstaltet, mein Bruder? Sie sind auch deshalb von der Antivernunft besessen, weil sie sich obendrein nicht einmal scheuen, das Chaos zu rechtfertigen. "Krieg" nennen sie diesen Irrsinn. Wer besonders effektiv andere niedermetzelt, wird mit einer Medaille ausgezeichnet, die er dann stolz auf der Brust trägt. Sie werden es lernen, Gesetze zu erlassen, die solche seit Jahrhunderten währenden Kriege rechtfertigen.'

Der Dunkelhaarige fuchtelte wieder mit den Armen, und ein neues Hologramm entstand, geteilt in viele Quadrate. Jedes Quadrat zeigte das Innere verschiedener Säle, in denen Leute saßen und auf einem Podium auftretenden Menschen zuhören. Die Stimme des Dunkelhaarigen erläuterte: 'Sie geben solchen Veranstaltungen verschiedene Namen: Kongress, Parlament, Duma, Bundestag usw., aber vom Wesen her sind sie alle gleich. Siehst du die sitzenden Leute, mein Bruder? Schau hin. Die vor dir sitzenden schreiben Gesetze für verschiedene Völker und für die gesamte Menschheit. Sie schreiben solche Gesetze seit Jahrtausenden, aber vollkommene Gesetze haben sie nicht erschaffen und sind dazu auch nicht in der Lage, verstehst du, mein Bruder? Aber ja, natürlich verstehst du das.'

Der Dunkelhaarige lachte. Sein schadenfrohes Gelächter erfüllte das ganze Tal, und das Echo hallte von den Bergkämmen zurück. Dann hörte auf zu lachen, wandte sich an die Abbildungen der vor ihnen sitzenden Menschen und schrie sie laut an, als ob sie ihn hören und verstehen könnten: 'Es wird euch nie gelingen, vollkommene Gesetze zu schreiben, weil ihr die Hauptsache nicht begreift. Ihr kennt nicht die Bestimmung der individuellen Menschen und die Menschheit im allgemeinen. Man kann diese Bestimmung in nur drei Worten ausdrücken. Die kosmische Bestimmung, sie ist die Grundlage aller Gesetze. Wie ein Kern, kann sie die Gesetze der Erde an sich knüpfen oder sie widerspiegeln. Aber ihr habt diese Bestimmung vergessen und kennt sie nicht.

[...] Mögen sie Ihre Sitzungen abhalten bis zur nächsten Weltkatastrophe, die noch nie da gewesene, verheerende Ausmaße annehmen wird. Sie wird unerbittlich nahen, und mit all ihren Gesetzen sind diese Wesen nicht im Stande, ihr Kommen aufzuhalten. Sie wissen sehr wohl um die nahende Katastrophe und kennen sogar die Gründe dafür, dennoch sind sie völlig außerstande, ihre Lebensweise zu ändern. Vom Aussehen haben sie noch Ähnlichkeit mit Menschen, aber das ist rein äußerlich. Stell dir nur vor, mein Bruder, sie selbst haben jahrhundertelang verschiedene Ersatzmechanismen für die menschlichen Fähigkeiten erfunden. Sieh nur, in was sie sich verwandeln!'

In der Luft entstand weder ein Hologramm. Im rechten Teil des Quadrats wurde der schöne, harmonische Körper eines jungen Mannes gezeigt, nur von einem Lendentuch bedeckt, im linken Teil war ein Mädchen in einem kurzen Rock aus Gras. Zwischen ihnen befand sich ein Kreis, der mit einer Vielzahl kleinerer, bunter Kreise angefüllt war.

'Innerhalb des Kreises zeige ich die verschiedenen Fähigkeiten auf, mit denen ursprünglich jeder Mensch ausgestattet war. Sie konnten vieles... '

In dem Hologramm wurde es Nacht. Der junge Mann blickte zum Himmel und sagte: "Am Himmel gibt es jetzt neun Milliarden und 82 sichtbare Sterne." - "Mein Geliebter", sprach da das junge Mädchen, "am Himmel über dir gibt es jetzt neun Milliarden und 83 sichtbare Sterne. Einen hast du nicht bemerkt, er leuchtet nur ganz schwach. Auf diesem Stern werde ich auf dich warten. Auf ihm wollen wir einen Raum der Liebe erschaffen, unser jetzt kaum wahrnehmbarer Stern wird in hellblauem Licht erstrahlen."

'Ja sie konnten vieles', erklärte der Dunkelhaarige. 'Ursprünglich waren sie imstande, alles zu erschaffen, was man sich vorstellen kann. Und sogar Dinge, die es nicht einmal in der Vorstellung gibt. Aber in dem Maße, wie sie unvernünftige Ersatzmechanismen für ihre Fähigkeiten erfinden, werden sie die ihnen von Gott verliehenen Fähigkeiten verlieren.'

Auf dem Bildschirm erschien und verschwand eine Rechenmaschine nach der anderen, und mit jedem Erscheinen eines dieser Apparate wurden ein paar der bunten Kreise kleiner, andere wurden zu schwarzen Flecken.

'Einst konnten sie', fuhr der Dunkelhaarige fort, 'einfach indem sie kurz zum Himmel aufschauten, alle Sterne zählen, aber sie werden es mit ihren Erfindungen so weit bringen, dass sie sich sogar zwei plus zwei von einem Kalkulator ausrechnen lassen. Sie werden das Telefon erfinden und daraufhin allmählich die Fähigkeit verlieren, aus der Ferne miteinander zu kommunizieren und sich vorzustellen, wo die von ihnen geliebten Personen sich befinden.

Sie werden schließlich damit beginnen, sich künstliche Mechanismen in den Körper einzupflanzen, und damit sich selbst immer mehr in einen seelenlosen, primitiven Mechanismus verwandeln. Menschen kann man sie schon gar nicht mehr nennen. Die Vernunft ist irgendwo in der Tiefe eingesperrt. Sie werden von Antivernunft beherrscht, die gleichzeitig in ihnen und um sie herum wirkt. Betrachte nun, mein Bruder, das letzte meiner Bilder.'

Der Dunkelhaarige schlug erneut mit dem Arm. Und auf dem luftigen Bildschirm entfaltete sich eine Karte des Planeten Erde, und zwar von jenem Teil, wo die Menschen in Großstädten dicht gedrängt zusammenlebten. Und in jeder Stadt wanden und schlängelten sich, mitten durch die Menschenmassen, die fetten Arme eines riesenhaften Ungetüms. Es gab eine Menge von diesen Armen. Sie umgürteten die gesamte Stadt und befanden sich auch in ihrem Innern. Jeder der vielen auf den Fangarmen befindlichen Poren entströmte ein übelriechendes dunkles Gas. Doch die Menschen wichen diesen schrecklichen Absonderungen nicht aus. Sie atmeten sie vielmehr bedenkenlos ein. Sie bauten sogar ihre Häuser in der Nähe der Fangarme. Manchmal - mal hier und mal dort - entstanden Risse in den Gestank erzeugenden Fangarmen, und die Menschen eilten herbei, um diese Risse zu pflegen und zu glätten; so stellten sie die Lebenstätigkeit des monströsen Kraken wieder her.

'Siehst du, mein Bruder, die Arme des scheußlichen Krakens? Möchtest du vielleicht, dass ich dir den Körper des Untiers zeige, der mit seinem Fangarmen die Welt umschlungen hält? Natürlich willst Du weder an ihn denken noch oder über ihn sprechen. Aber ich werde dir sagen, wo dieser mörderische Körper sich befindet. Ich will sagen, woher die Fangarme kommen. Sie entspringen den Gehirnen jener Wesen, die früher als vernünftige Menschen galten. Der Körper dieses Monsters lebt in jenen Gehirnen, von denen das ganze Übel ausgeht. Und diese Wesen sind sogar noch auf ihr Tod bringendes Geschöpf stolz und hätscheln es. Jene grässlichen Fangarme nennen sie Straßen und Autobahnen', lachte der Dunkelhaarige auf. 'Da hast Du sie, die Zukunft deiner Menschheit! Und du willst die in die Dimension der Antivernunft abgleitenden Wesen retten und sie damit einem solchen Untergang weihen?'

[...]

'Es wird keine neue Katastrophe geben, Bruder. Und sei es auch nur einen Moment zuvor, aber vor einer solchen Katastrophe werden in den menschlichen Herzen die Seelenteilchen, die Gefühle und die Erkenntnisse erwachen, die durch das Mädchen Anasta ausgelöst wurden. Und viele Frauen und Männer werden mit ihren Gedanken die Katastrophe verhindern. Auf einmal werden dann die in der Dimension der Antivernunft lebenden Menschen im Geiste reifen. Sie werden eine neue Welt auf Erden errichten, eine Welt, wie sie noch niemand zuvor gesehen hat.

Diejenigen, die sowohl die Antivernunft als auch die Vernunft erfahren haben, werden Entgegengesetztes harmonisch in sich vereinen. In Materie und Geist werden sie Träume göttlicher Inspiration verwirklichen. Und nicht nur das: Durch ihre Träume werden sie die Vollkommenheit noch steigern.'


[...]

'Anastasia, ist es für dich mit deiner Weltanschauung nicht schmerzhaft, die heutige Realität zu sehen?'

'Sehr schmerzhaft, Wladimir', flüsterte Anastasia.

'Wie kannst Du diesen Schmerz ertragen?'

'Indem ich Bilder von einer wunderschönen Zukunft erschaffe, sie in Liebe betrachte und mich für Sie begeistere. Die von solcher Betrachtung hervorgerufene Freude besiegt den Schmerz. Außerdem hat die Betrachtung noch ein weiteren Nutzen: So wie Du dir die Zukunft vorstellst, so wird sie auch werden.'




Aus: Wladimir Megre, Anasta, Anastasia Bd. 10, Govinda-Verlag



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