Armin Risi: Die Macht hinter der Macht
Wir sehen die Sonne nicht, nur ihre Strahlen.
Insbesondere die Frage, warum die Reichen immer reicher und die Mächtigen immer mächtiger werden, wird in diesem Referat einleuchtend beantwortet. Doch dazu muss Armin Risi am Anfang weit ausholen, indem er unser vorherrschendes Weltbild, den Materialismus, einer kritischen Analyse unterzieht.
1. Materialismus
Im Materialismus ist alles, was es gibt, Materie, und alles ist aus Materie entstanden. Beispielsweise stammt der Mensch vom Primaten ab, und über zahlreiche Evolutionsstufen sind wir irgendwann aus Einzellern entstanden. Die ganze Evolution spielte sich gemäss vorherrschender Lehre nur über Zufall und natürliche Auslese ab, und auch die Entstehung des Lebens selbst war nichts weiter als ein sehr grosser Zufall.
Die heutige Neurologie kann sogar auf materieller Basis nachweisen, dass es keinen freien Willen gibt. Der Mensch ist ein Wirbel- und Säugetier der Gattung Homo und der Art Sapiens, und weit verbreitet ist die Ansicht, dass wir nur eine Art missratenes Tier mit zu grossem Gehirn seien, das deshalb allerhand Unheil anrichtet.
2. Jenseits von Gut und Böse
Wieviel Illuminatus steckt in jedem von uns? Risi schält in der zweiten halben Stunde des Referats, ausgehend vom Weltbild des atheistischen Monismus, welches eng mit dem Materialismus zusammenhängt, eine Mentalität heraus, die den Gang der Weltpolitik 1:1 zu bestimmen scheint. Im atheistischen Monismus wird postuliert, dass es keinen strafenden Gott gibt, der von oben herab schaut, ob wir alles richtig machen. Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch, dass es auch keinen lieben(den) Gott gibt.
Der Erleuchtete (Illuminatus) stellt also fest, dass es diese Gegensätze nicht gibt, alles ist neutral, alles ist Zufall, alles ist gleichgültig. Das ist nach Risi die knallharte Wahrheit, die Realität, der sich der Illuminatus stellt. Alle Dualität ist eine Illusion, es gibt weder Gut noch Böse, Liebe ist nur eine sentimentale Träumerei.
Risi zitiert hierzu einen renommierten Evolutionsbiologen, Richard Dawkins: 'Das Universum hat genau die Eigenschaften, mit denen man rechnet, wenn dahinter kein Plan, keine Absicht, kein Gut oder Böse steht, nichts ausser blinder, erbarmungsloser Gleichgültigkeit.' Dies sind logische Schlussfolgerungen aus einer rein materiellen Betrachtungsweise des Universums.
Für harte Realisten ist klar, dass die Wirklichkeit eine nüchterne Angelegenheit ist. Wer ein Leader sein will, kann sich nicht mit Sentimentalitäten aufhalten. Robert Kaplan schreibt dazu in seinem vielgelobten Werk 'Warrior Politics - Warum Leadership eine unchristliche Ethik erfordert': 'Dieses unchristliche Ethos billigt jede Art von Betrug, vorausgesetzt, es ist notwendig - für den Gewinn eines strategischen Vorteils, um einen Krieg zu verhindern. Eine gute Politik wird an ihrer Wirksamkeit gemessen, nicht an ihrer Reinheit.'
Ein erfolgreicher Macher kann sich also nicht an die Zehn Gebote halten, oder an Aussagen wie 'Liebet Eure Feinde'. Wirklichkeit ist, was wirkt, getan wird, was notwendig ist, und das Notwendige liegt jenseits von Gut und Böse. Macht bekommt, wer die Dualität überwindet. Analog zur monistischen Auffassung, wonach Licht geschaffen wird, indem man Schatten auslöscht, wird Friede und Einheit auf der Welt erst einkehren, wenn solcherart Illuminierte die Welt regieren.
3. Individuum, das Unteilbare, Atomos
Sind wir der Gier ohnmächtig ausgeliefert? Mit dem Begriff des Individuums (lat. das Unteilbare, griech. Atomos) lässt sich Dualität auf andere Weise überwinden. Das Individuum ist unteilbar, und es hält Materie im Innersten zusammen. Risi macht hierzu ein anschauliches Beispiel: Wenn im Tod das individuelle Bewusstsein den Körper verlässt, löst sich dieser auf. Das Individuum gibt somit der Materie Form, und wenn es weg ist, löst sich die Form wieder auf.
All die voneinander abhängigen, relativen Individuen sind mit dem absoluten Individuum verbunden, welches man auch als Gott bezeichnet. Wie kann nun ein relatives Individuum mit dem Absoluten eins sein und dennoch individuell bleiben? Dies geht nur in der Liebe. Im Bewusstsein der Liebe ist das Individuum mit dem Absoluten verbunden, es ist eins und individuell gleichzeitig. Durch den Kontakt mit dem Absoluten verbindet es sich mit der grössten Kraftquelle, und in diesem Bewusstsein bekommt es alles, was es braucht.
Warum werden nun in der materiellen Welt die Reichen immer reicher, die Mächtigen immer mächtiger? Warum wollen sie immer mehr? Der Grund ist: Sie haben sich von der Quelle getrennt. Sie sind von der Liebe abgeschnitten, darum brauchen sie die Energie der andern, darum müssen sie auf Kosten der andern leben. Sie sind im Wortsinne diabolisch, sie verbreiten Spaltung, weil sie gespalten sind. Dies erzeugt eine Welt in Streit.
Risi stellt weiter heraus, wie diese Form von Macht eine Illusion ist. Das Individuum ist einzigartig und mit der Quelle verbunden wie die Sonnenstrahlen mit der Sonne - es muss sich nur an diese einfache Tatsache erinnern. Gott offenbart sich uns durch all die andern Lebewesen. Wer sich von der Sonne trennt und sich mit dem Schatten identifiziert, den er wirft (Ego), ist in Maya (Sanskrit: Illusion). Er identifiziert sich mit dem, was nicht ist.
Wer sich hingegen mit der Quelle verbindet, erhält Vollmacht, wird ermächtigt. Auf der Ebene der Liebe ist der eigene Wille nicht mehr von Gott, dem absoluten Individuum, getrennt.
Der scheinbar Mächtige lebt, strategisch und spirituell, von der Angst seines Untergebenen. Wer sich jedoch nicht mit etwas Vergänglichem identifiziert, mit Materiellem, der wird furchtlos. Um die materiellen Früchte kann man jederzeit erleichtert werden. Nur wer sich nicht damit identifiziert, fürchtet nichts.
Armin Risi
Die Macht hinter der Macht
Google Video
Licht wirft keinen Schatten
Ein spirituell-philosophisches Handbuch
1. Auflage September 2004
2. Auflage August 2005
504 Seiten, gebunden
ISBN 978-3-906347-62-2
Website von Armin Risi
1. Materialismus
Im Materialismus ist alles, was es gibt, Materie, und alles ist aus Materie entstanden. Beispielsweise stammt der Mensch vom Primaten ab, und über zahlreiche Evolutionsstufen sind wir irgendwann aus Einzellern entstanden. Die ganze Evolution spielte sich gemäss vorherrschender Lehre nur über Zufall und natürliche Auslese ab, und auch die Entstehung des Lebens selbst war nichts weiter als ein sehr grosser Zufall.
Die heutige Neurologie kann sogar auf materieller Basis nachweisen, dass es keinen freien Willen gibt. Der Mensch ist ein Wirbel- und Säugetier der Gattung Homo und der Art Sapiens, und weit verbreitet ist die Ansicht, dass wir nur eine Art missratenes Tier mit zu grossem Gehirn seien, das deshalb allerhand Unheil anrichtet.
2. Jenseits von Gut und Böse
Wieviel Illuminatus steckt in jedem von uns? Risi schält in der zweiten halben Stunde des Referats, ausgehend vom Weltbild des atheistischen Monismus, welches eng mit dem Materialismus zusammenhängt, eine Mentalität heraus, die den Gang der Weltpolitik 1:1 zu bestimmen scheint. Im atheistischen Monismus wird postuliert, dass es keinen strafenden Gott gibt, der von oben herab schaut, ob wir alles richtig machen. Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch, dass es auch keinen lieben(den) Gott gibt.
Der Erleuchtete (Illuminatus) stellt also fest, dass es diese Gegensätze nicht gibt, alles ist neutral, alles ist Zufall, alles ist gleichgültig. Das ist nach Risi die knallharte Wahrheit, die Realität, der sich der Illuminatus stellt. Alle Dualität ist eine Illusion, es gibt weder Gut noch Böse, Liebe ist nur eine sentimentale Träumerei.
Risi zitiert hierzu einen renommierten Evolutionsbiologen, Richard Dawkins: 'Das Universum hat genau die Eigenschaften, mit denen man rechnet, wenn dahinter kein Plan, keine Absicht, kein Gut oder Böse steht, nichts ausser blinder, erbarmungsloser Gleichgültigkeit.' Dies sind logische Schlussfolgerungen aus einer rein materiellen Betrachtungsweise des Universums.
Für harte Realisten ist klar, dass die Wirklichkeit eine nüchterne Angelegenheit ist. Wer ein Leader sein will, kann sich nicht mit Sentimentalitäten aufhalten. Robert Kaplan schreibt dazu in seinem vielgelobten Werk 'Warrior Politics - Warum Leadership eine unchristliche Ethik erfordert': 'Dieses unchristliche Ethos billigt jede Art von Betrug, vorausgesetzt, es ist notwendig - für den Gewinn eines strategischen Vorteils, um einen Krieg zu verhindern. Eine gute Politik wird an ihrer Wirksamkeit gemessen, nicht an ihrer Reinheit.'
Ein erfolgreicher Macher kann sich also nicht an die Zehn Gebote halten, oder an Aussagen wie 'Liebet Eure Feinde'. Wirklichkeit ist, was wirkt, getan wird, was notwendig ist, und das Notwendige liegt jenseits von Gut und Böse. Macht bekommt, wer die Dualität überwindet. Analog zur monistischen Auffassung, wonach Licht geschaffen wird, indem man Schatten auslöscht, wird Friede und Einheit auf der Welt erst einkehren, wenn solcherart Illuminierte die Welt regieren.
3. Individuum, das Unteilbare, Atomos
Sind wir der Gier ohnmächtig ausgeliefert? Mit dem Begriff des Individuums (lat. das Unteilbare, griech. Atomos) lässt sich Dualität auf andere Weise überwinden. Das Individuum ist unteilbar, und es hält Materie im Innersten zusammen. Risi macht hierzu ein anschauliches Beispiel: Wenn im Tod das individuelle Bewusstsein den Körper verlässt, löst sich dieser auf. Das Individuum gibt somit der Materie Form, und wenn es weg ist, löst sich die Form wieder auf.
All die voneinander abhängigen, relativen Individuen sind mit dem absoluten Individuum verbunden, welches man auch als Gott bezeichnet. Wie kann nun ein relatives Individuum mit dem Absoluten eins sein und dennoch individuell bleiben? Dies geht nur in der Liebe. Im Bewusstsein der Liebe ist das Individuum mit dem Absoluten verbunden, es ist eins und individuell gleichzeitig. Durch den Kontakt mit dem Absoluten verbindet es sich mit der grössten Kraftquelle, und in diesem Bewusstsein bekommt es alles, was es braucht.
Warum werden nun in der materiellen Welt die Reichen immer reicher, die Mächtigen immer mächtiger? Warum wollen sie immer mehr? Der Grund ist: Sie haben sich von der Quelle getrennt. Sie sind von der Liebe abgeschnitten, darum brauchen sie die Energie der andern, darum müssen sie auf Kosten der andern leben. Sie sind im Wortsinne diabolisch, sie verbreiten Spaltung, weil sie gespalten sind. Dies erzeugt eine Welt in Streit.
Risi stellt weiter heraus, wie diese Form von Macht eine Illusion ist. Das Individuum ist einzigartig und mit der Quelle verbunden wie die Sonnenstrahlen mit der Sonne - es muss sich nur an diese einfache Tatsache erinnern. Gott offenbart sich uns durch all die andern Lebewesen. Wer sich von der Sonne trennt und sich mit dem Schatten identifiziert, den er wirft (Ego), ist in Maya (Sanskrit: Illusion). Er identifiziert sich mit dem, was nicht ist.
Wer sich hingegen mit der Quelle verbindet, erhält Vollmacht, wird ermächtigt. Auf der Ebene der Liebe ist der eigene Wille nicht mehr von Gott, dem absoluten Individuum, getrennt.
Der scheinbar Mächtige lebt, strategisch und spirituell, von der Angst seines Untergebenen. Wer sich jedoch nicht mit etwas Vergänglichem identifiziert, mit Materiellem, der wird furchtlos. Um die materiellen Früchte kann man jederzeit erleichtert werden. Nur wer sich nicht damit identifiziert, fürchtet nichts.
Armin Risi
Die Macht hinter der Macht
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Licht wirft keinen Schatten
Ein spirituell-philosophisches Handbuch
1. Auflage September 2004
2. Auflage August 2005
504 Seiten, gebunden
ISBN 978-3-906347-62-2
Website von Armin Risi